Auslegung: Gestaltung von Unsichtbarem

Zur vollständigen Konstruktion gehört stets weit mehr als die äußere Gestaltung und die Realisierung der Funktionalität.
Zu jedem Herstellungsverfahren müssen selbstverständlich die grundlegenden technischen Randbedingungen beachtet werden: sich bietende Möglichkeiten sollen ausgeschöpft werden, ohne - mit Rücksicht auf Termine, Kosten und Qualität - über die Grenzen des jeweiligen Verfahrens hinaus zu gehen.

Material soll sparsam eingesetzt, Belastungen gleichmäßig verteilt und Beanspruchungsgrenzen nicht überschritten werden.
Dreh- und Frästeile müssen mit vertretbarem Aufwand herstellbar sein, Blechteile sich auf den verfügbaren Maschinen biegen lassen.
Gussteile sollen annähernd gleiche Wandstärken aufweisen und über geeignete Ausformschrägen verfügen. Bei Letzteren will bedacht sein: Wie verteilt sich die Schmelze im Werkzeug? Lassen sich Bindenähte im Artikel sicher ausschließen? Wo können durch Schrumpfen des Materials Einfallstellen sichtbar werden?

Teures Lehrgeld vermeiden!

Wenn auf solche Fragen nicht schon in der Auslegungsphase befriedigende Antworten vorliegen, stehen später u. U. kostspielige Überraschungen ins Haus.
Eine nach den Regeln der Ingenieurkunst vorausgelegte Konstruktion vermeidet, dass Lehrgeld bezahlt werden muss. Hier machen sich Wissen und Erfahrung bezahlt.